Mit Limo gegen die Kilos
Sauer macht lustig – und schlank! Das hat der Amerikaner Stanley Burrough schon vor langer Zeit herausgefunden: Die von ihm entwickelte “Master-Cleanse”-Diät gibt es bereits seit über 50 Jahren. Doch erst seit Beyoncé und Heidi Klum mit dieser Form der Detox-Diät schnell abgenommen haben, ist die Saftkur in vieler Munde.
Wie die Master-Cleanse-Methode funktioniert
Wer sich für die radikale Master-Cleanse-Diät entscheidet, der verzichtet freiwillig auf jegliche feste Nahrung – und das mindestens zehn Tage lang. Die Master-Cleanse-Methode wird dabei in drei Phasen eingeteilt: zwei Entlastungstage, fünf Fastentage und drei Aufbautage, in deren Verlauf der Körper wieder an normale Nahrung gewöhnt wird. Genau genommen handelt es sich bei der Master-Cleanse-Diät also nicht nur um eine Crash-Diät, sondern sogar um eine Fastenkur. Bei Bedarf kann das Master Cleanse Programm nämlich auf bis zu 40 Tage ausgedehnt werden.
Erste Phase: Die Entlastungstage bei Master Cleanse
In den ersten zwei Tagen muss der Körper auf den Nahrungsentzug vorbereitet werden. Während dieser sogenannten “Entlastungstage” darf nur Vegetarisches verzehrt werden: Rohes und gedünstetes Gemüse, Obst oder Brühe stehen auf dem Speiseplan. Wer regelmäßig Kaffee oder Cola trinkt, sollte den Konsum vor der Master-Cleanse-Diät einschränken.
Zur Intensivierung des Entgiftungsprogramms sollte man am Abend vor dem Start der Fastenperiode einen abführenden Kräutertee trinken. Zur Darmreinigung während der Master-Cleanse-Tage wird dann jeweils am Abend ein abführender Kräutertee und am Morgen ein Glas lauwarmes Wasser getrunken, das mit zwei Teelöffeln ionisiertem Meersalz angereichert ist. Das Salzwasser kurbelt die Darmbewegung an. Das soll Schadstoffe, die sich in den Darmwänden angesammelt haben, entfernen.
Zweite Phase: Die Master-Cleanse-Fastenperiode
Am dritten Tag beginnt schließlich die Fastenphase. Von nun an darf man nur noch eine spezielle Limonade zu sich nehmen, die man aus folgenden Zutaten mixt:
- 250 ml heißes Wasser
- 2 EL frisch gepresster Zitronensaft
- 2 EL Ahornsirup
- Eine kräftige Prise Cayennepfeffer
Während die Zitronensäure die Entschlackung fördert, schützt der Ahornsirup die Magenschleimhäute und versorgt den Organismus mit Mineralstoffen. Von der Limonade werden täglich mindestens sechs, maximal zwölf Gläser getrunken – und zwar immer dann, wenn sich der Hunger meldet.
Wer abnehmen möchte, soll sich laut Burroughs an die sechs Gläser halten. Wer nur entgiften möchte, kann zwölf Gläser täglich trinken. Jedes Glas des Master-Cleanse-Diätdrinks enthält ungefähr 100 Kilokalorien, die vor allem aus Kohlenhydraten in Form von Zucker stammen. Zusätzlich dürfen Anhänger der Methode Wasser und ungesüßten Pfefferminztee in unbegrenzter Menge konsumieren.
Absolut tabu sind während des Master-Cleanse-Programms Alkohol, Zigaretten sowie Drogen jeglicher Art, aber auch Kaffee, Cola, Honig sowie Nahrungsergänzungsmittel.
Dritte Phase: Die Aufbautage nach dem Fasten
Am ersten Tag des Wiedereinstiegs nach dem Fasten wird empfohlen, mehrere Gläser Orangensaft über den Tag verteilt zu trinken. Am darauf folgenden Tag kann eine leichte Suppe hinzukommen, am dritten Tag gibt es Obst und Gemüse. Fleisch, Fisch, Eier und Brot sollten zunächst nur vorsichtig und in Maßen auf den Tisch kommen, da der Magen nach der intensiven Fastenperiode sehr empfindlich ist. Um den Körper wieder mit Eiweiß zu versorgen, empfiehlt Stanley Burroughs nach der Master-Cleanse-Diät das Essen von Nüssen und Samen. Im Sinne des Erfinders sollte man anschließend lebenslang auf eine vegetarische Rohkost-Ernährung umstellen.
Ein Tagesplan der Master-Cleanse-Diät
- Zum Frühstück gibt es ein Glas lauwarmes Salzwasser und anschließend 300 ml Master-Cleanse-Limonade (Rezept siehe oben)
- Ein Snack zwischendurch: Sobald das Hungergefühl einsetzt, können zwei Gläser à 300 ml Master-Cleanse-Limo getrunken werden
- Auch mittags steht ein Glas der Zitronenlimonade auf dem Programm
- Nachmittags dürfen wiederum zwei Gläser des selbst gemixten Getränks in den Bauch kommen
- Am Abend: 300 ml Limonade und eine Tasse abführender Kräutertee
Master Cleanse: Pro und Contra
Master Cleanse führt zu einem schnellen Gewichtsverlust. Ein positiver Effekt ist außerdem, dass die Verdauungsorgane zunächst entlastet werden und sich regenerieren können. Bisherige Ernährungsgewohnheiten können in der Fastenzeit überdacht und durchbrochen werden, denn danach fällt die Ernährungsumstellung im Allgemeinen leichter.
Hat die Detox-Saftkur Risiken?
Das Master-Cleanse-Konzept hat jedoch auch einige Nachteile: Die Methode ist streng genommen keine Diät, sondern eine radikale Fastenkur, während der der Körper auf Notversorgung umstellt. Er entzieht allen zugeführten Nährstoffen so viel Energie wie möglich. Da der Körper auch nach den Fastentagen zunächst im Notversorgungs-Modus bleibt, ist der Jojo-Effekt vorprogrammiert, wenn nach der Diät die Ernährung nicht nachhaltig umgestellt wird. Die während der Master-Cleanse-Diät empfohlenen Abführtees und das Salzwasser können zudem die Darmflora schädigen, die in der Limonade enthaltene Säure den Zahnschmelz zerstören.
Noch dazu erfordert Master Cleanse erfordert viel Disziplin: Während der Kur ist man wenig leistungsfähig, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwäche sorgen für deutliche Einschränkungen im Alltag. Auch Sport und Bewegung kommen in dieser Zeit zu kurz. Master Cleanse eignet sich also nicht für Kranke, Ältere, Kinder und Schwangere. Nur körperlich gesunde Menschen können das Programm durchführen, und das auch nur in engen, zeitlichen Grenzen.
Ist Master Cleanse wirklich zum Abnehmen geeignet?
Großer Gewichtsverlust, Verdauungsanregung, Entgiftung und das alles in zehn Tagen – was sich zunächst vielversprechend anhört, erweist sich alles in allem als kaum geeignetes Abnehmprogramm. Abgesehen davon, dass Master Cleanse für Berufstätige und stark geforderte Menschen nicht zu empfehlen und nur sehr schwer durchzuhalten ist, verspricht das Konzept keine langfristigen Erfolge. Die Dauer der Diät reicht nicht aus, um tatsächlich nennenswerte Fettdepots schmelzen zu lassen. Zahlreiche Verbote erschweren zusätzlich das Durchhalten des Master-Cleanse-Programms.