10 Frühwarnsignale von Diabetes, die Du nicht ignorieren solltest
Diabetes
Diabetes mellitus, allgemein bekannt als Diabetes, ist eine Stoffwechselerkrankung, die durch einen hohen Zuckergehalt (Glukose) im Blut gekennzeichnet ist. Bis 2014 litten weltweit rund 387 Millionen Menschen an Diabetes. (1)
Diabetes tritt auf, wenn die Bauchspeicheldrüse entweder nicht genügend Insulin produziert oder die Zellen nicht in der Lage sind, richtig auf das produzierte Insulin zu reagieren. Es gibt drei Haupttypen von Diabetes:
Typ-1-Diabetes: Sie tritt auf, wenn die Bauchspeicheldrüse nicht in der Lage ist, genügend Insulin zu produzieren. Sie gilt als Autoimmunerkrankung. Faktoren, die das Risiko für Typ-1-Diabetes erhöhen, sind die Familienanamnese, die Exposition gegenüber Viruserkrankungen, das Vorhandensein von schädlichen Immunzellen im Körper und ein niedriger Vitamin D-Spiegel.
Typ-2-Diabetes: Dies ist die häufigste Form von Diabetes und tritt auf, wenn die Bauchspeicheldrüse nicht genügend Insulin produziert, um den Blutzucker zu regulieren oder die Zellen nicht in der Lage sind, das Insulin richtig zu verwenden. Adipositas, ein inaktiver Lebensstil, Familienanamnese, Alterung, Schwangerschaftsdiabetes, polyzystisches Ovarsyndrom, hoher Blutdruck und abnormale Cholesterin- und Triglyceridwerte sind einige häufige Risikofaktoren für diese Art von Diabetes.
Schwangerschaftsdiabetes: Dies geschieht während oder nach der Schwangerschaft ohne Vorgeschichte von Diabetes. Frauen, die älter als 25 Jahre sind sowie Frauen, die Afroamerikaner, Hispanoamerikaner, Indianer oder Asiaten sind, haben ein höheres Risiko, an Schwangerschaftsdiabetes zu erkranken. Auch die familiäre oder persönliche Vorgeschichte dieser Art von Diabetes und Adipositas erhöht das Risiko einer Person.
Im Jahr 2014 hatten etwa 90 Prozent der Diabetiker Typ-2-Diabetes, was 8,3 Prozent der erwachsenen Bevölkerung entspricht. Frauen und Männer leiden gleichermaßen an Typ-2-Diabetes.
Diabetes wird wegen seiner leicht zu übersehenden Symptome oft als stiller Killer bezeichnet. Meistens wissen die Menschen nicht einmal, dass sie Diabetes haben, da die ersten Symptome manchmal harmlos erscheinen.
Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann helfen, schwere Komplikationen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nervenschäden, Nierenschäden, Augenschäden, Fußschäden, Hautprobleme und Schwangerschaftskomplikationen zu vermeiden. (2)
Hier sind die 10 wichtigsten Frühwarnsignale von Diabetes, die Du nicht ignorieren solltest
1. Häufiges und/oder übermäßiges Wasserlassen
Eines der frühesten Anzeichen von Typ-1- und Typ-2-Diabetes ist häufiges Wasserlassen mit einer ungewöhnlich hohen Urinmenge. In der Medizin wird dieses klassische Zeichen als Polyurie bezeichnet. (3)
Wenn Du Diabetes hast, baut sich überschüssiger Zucker (Glukose) im Blut auf. Die Nieren müssen wirklich hart arbeiten, um all diese zusätzliche Glukose zu filtern und zu absorbieren.
Während dieser Zeit wird die überschüssige Glukose in den Urin abgegeben, wodurch Flüssigkeiten aus dem Gewebe aufgenommen werden. Dies führt zu einer ungewöhnlich hohen Urinproduktion.
Eine hartnäckige Notwendigkeit zu urinieren, besonders wenn Du nachts aufstehen musst, um das Badezimmer zu benutzen, ist etwas, das Du ernst nehmen musst und sofort einen Arzt aufsuchen musst.
2. Sich durstiger fühlen
Extremer Durst ist eines der ersten auffälligen Symptome von Diabetes. Durch häufiges Wasserlassen wird der Körper dehydriert und man fühlt sich sehr durstig. Wenn Du zuckerhaltige Getränke wie Saft, Soda oder Schokomilch trinkst, um diesen Durst zu stillen, gelangt mehr Zucker in den Körper, was zu mehr Durst führt.
Wenn der Grund für den häufigen Durst ein hoher Blutzuckerspiegel ist, wird das Trinken den Durst nicht stillen. Dies ist nicht der Fall, wenn das Problem auf Allergien, Grippe, Erkältung, Fieber oder Austrocknung durch Erbrechen oder Durchfall zurückzuführen ist.
Wenn Du Dich anormal durstig fühlst und Deinen Durst nicht stillen kannst, konsultiere einen Spezialisten.
3. Übermässiges Hungergefühl
Häufiges Hungergefühl ist ein weiteres Zeichen von Diabetes. Wenn Menschen an Diabetes leiden, fühlen sie sich hungriger als sonst und neigen dazu, mehr zu essen. Dies geschieht, weil der Körper die Glukose, die die Zellen zur Energiegewinnung nutzen, nicht regulieren kann.
Wenn die Zellen der Glukose beraubt werden, sucht der Körper automatisch nach mehr Treibstoffquellen und verursacht anhaltenden Hunger.
Darüber hinaus wird der Verzehr von mehr Nahrung das Hungergefühl bei Menschen mit nicht diagnostiziertem oder unkontrolliertem Diabetes nicht beseitigen, da dies nur den Blutzuckerspiegel weiter erhöht.
Deshalb wird mehr essen das Problem nur noch verschlimmern. Sprich mit Deinem Arzt, wenn der übermäßige Hunger über einen längeren Zeitraum andauert. Eine Zunahme des Hungergefühls kann auch das Ergebnis anderer Probleme sein, wie Depressionen oder Stress, die eine Behandlung erfordern können.
4. Langsame Wundheilung
Schnitte und Kratzer heilen langsam bei einem Diabetiker im Vergleich zu einer Person, die diese Erkrankung nicht hat. Hoher Blutzucker verhärtet die Arterien, wodurch sich die Blutgefäße verengen. Dies führt zu einer geringeren Durchblutung und Sauerstoffzufuhr zu einem verwundeten Bereich, wodurch mehr Zeit für die Wundheilung benötigt wird.
Darüber hinaus hat ein erhöhter Blutzucker einen direkten Einfluss auf die Funktionen der roten Blutkörperchen, die Nährstoffe in das Gewebe transportieren. Auch dies verlangsamt die Wundheilung.
Neben der langsamen Heilung kann sich die Wunde zu einem Geschwür entwickeln oder sich entzünden. Daher müssen Wunden, egal wie klein sie sind, genau überwacht werden. (4)
Stell sicher, dass Du schnellstmöglich einen Arzt konsultierst, wenn Deine Wunde sich entzündet oder nicht heilt.
5. Wiederkehrende Infektionen
Hoher Blutzucker macht Menschen sehr anfällig für verschiedene Arten von Infektionen. Die häufigsten Infektionsstellen bei Diabetikern sind Haut und Harnwege. Diabetiker leiden unter häufigen Infektionen, und manchmal kommt es zu einer erneuten Infektion.
Dies geschieht vor allem durch ein geschwächtes Immunsystem.
Eine Studie aus dem Jahr 2012, die im Indian Journal of Endocrinology and Metabolism veröffentlicht wurde, berichtet, dass Infektionskrankheiten bei Menschen mit Diabetes häufiger auftreten.
Laut dieser Studie erhöht eine hyperglykämische Umgebung die Ansteckungsgefahr einiger Krankheitserreger und verursacht so Infektionen. (5)
Wenn Du immer wieder Infektionen bekommst, ist es wichtig, sich auf Diabetes untersuchen zu lassen. Ein einfacher Bluttest genügt, um Ihren Gesundheitszustand zu kennen.
6. Unerklärlicher Gewichtsverlust
Während Adipositas ein Risikofaktor für Diabetes ist, ist der ein unerwarteter Gewichtsverlust ein Zeichen der Krankheit.
In solchen Fällen geschieht der Gewichtsverlust hauptsächlich aus zwei Gründen – übermäßiger Wasserverlust im Körper durch häufiges Wasserlassen und der Körper ist nicht in der Lage, Kalorien aus dem Zucker im Blut aufzunehmen.
Darüber hinaus zwingt unzureichendes Insulin den Körper, Eiweiß aus den Muskeln als alternative Kraftstoffquelle abzubauen, was zu einem Rückgang des Körpergewichts führt. Sowohl bei Typ-1- als auch bei Typ-2-Diabetes ist eines der ersten Anzeichen ein ziemlich dramatischer Gewichtsverlust.
Eine schnelle, unerklärliche Gewichtsabnahme ist nicht gesund und erfordert weitere Untersuchungen. Daher solltest Du unbedingt einen Arzt aufsuchen.
7. Allgemeine Müdigkeit und Schwäche
Die Müdigkeit gehört zu den häufigsten Diabetes-Symptomen, die alle Aspekte des täglichen Lebens beeinträchtigen können.
Aufgrund des hohen Blutzuckerspiegels kann der Körper nicht richtig auf das Insulin reagieren und auch die Zellen können den Blutzucker nicht aufnehmen. Dies führt zu Müdigkeit und Schwäche trotz richtiger Ernährung und ausreichendem Schlaf. (6)
Auch wegen der schlechten Durchblutung erhalten die Zellen nicht den erforderlichen Sauerstoff und Nährstoffe, um den Körper energetisch zu halten. Darüber hinaus verursacht ein hoher Blutzuckerspiegel Entzündungen, die zu Müdigkeit führen.
Eine in der Fachzeitschrift Diabetes Care veröffentlichte Studie aus dem Jahr 2014 berichtet, dass chronische Müdigkeit bei Menschen mit Typ-1-Diabetes sehr verbreitet und klinisch relevant ist. (7)
Achte auf anhaltende Müdigkeit und konsultiere einen Arzt, um die Möglichkeit von Diabetes oder einem anderen ernsten Gesundheitsproblem auszuschließen.
8. Kribbeln und Taubheitsgefühl
Kribbeln sowie Taubheitsgefühl in Händen, Fingern, Beinen und Füßen sind ebenfalls Warnzeichen für Diabetes. Hohe Blutzuckerwerte schränken die Durchblutung der Extremitäten ein, was wiederum die Nervenfasern schädigt.
Das Problem kann schwerwiegend werden und letztendlich den Alltag oder den Schlaf beeinträchtigen.
Wenn hohe Blutzuckerwerte nicht rechtzeitig kontrolliert werden, kann es zu einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit, die auf eine schlechte Durchblutung zurückzuführen ist, oder zu einer diabetischen peripheren Neuropathie aufgrund von Nervenschäden kommen.
Lass Dich von Deinem Arzt untersuchen, wenn Du Kribbeln und Gefühlsverlust in Deinen Händen und Füßen sowie brennende Schmerzen in Deinen Armen, Händen, Beinen und Füßen spürst.
9. Juckende und trockene Haut
Da Diabetes eine schlechte Durchblutung verursacht, werden die Schweißdrüsen gestört, was wiederum zu einer zu trockenen Haut führt. Zusammen mit der Trockenheit kann die Haut übermäßig jucken.
Dies geschieht aufgrund einer Hefepilzinfektion, trockener Haut oder schlechter Durchblutung und betrifft meist die unteren Teile der Beine.
Diabetes kann sogar dunkle Hautflecken in den Hautfalten um die Achseln, den Hals und die Leistengegend verursachen. Häufiges Wasserlassen und ewiger Durst tragen ebenfalls zu trockener und juckender Haut bei.
Wenn sich Deine Haut trotz der Verwendung von feuchtigkeitsspendenden Cremes und Lotionen immer noch trocken und juckend anfühlt, konsultiere Deinen Arzt, um die zugrunde liegende Ursache herauszufinden.
10. Verschwommenes und unscharfes Sehvermögen
Wenn das Sehvermögen plötzlich verschwimmt und Du Schwierigkeiten beim Fokussieren hast und keine feinen Details sehen kannst, kann das an hohen Blutzuckerwerten liegen.
Hoher Blutzucker führt zu Veränderungen im Flüssigkeitshaushalt des Körpers. Dies wiederum führt dazu, dass die Linsen in den Augen anschwellen und die Sehkraft beeinträchtigt wird. Sobald sich der Blutzuckerspiegel wieder normalisiert hat, löst sich dieses Sehproblem.
Wenn der Diabetes jedoch nicht diagnostiziert wird, können sich neue Blutgefäße in der Netzhaut bilden, was zu schwerwiegenderen Augenproblemen wie Katarakt, Glaukom und Retinopathie führen kann.
Obwohl verschwommenes Sehen ein Zeichen von Diabetes sein kann, sind andere häufige Ursachen Glaukom, trockene Augen, Kurzsichtigkeit, niedriger Blutdruck, eine Augeninfektion und sogar einige Augenverletzungen. Es ist wichtig, alle Sehprobleme von einem Spezialisten beurteilen zu lassen.