2 ganze Wochen reibt die Frau ihr Gesicht mit Morgenurin ein. Was dann passiert, hat mich wirklich überrascht.
Diese Behandlung ist nichts für zarte Nerven. Doch sie hat eine lange Geschichte und Tradition: Die Anwendung von Urin. In der alternativen Medizin und der homöopathischen Praxis wird er schon lange benutzt, um verschiedenste Krankheiten und Unannehmlichkeiten zu behandeln. Viele Menschen schwören darauf, Urin zu trinken oder auf die Haut aufzutragen. Von Entzündungen, Verbrennungen bis hin zu trockener Haut: Urin soll dabei helfen, die Zellen zu regenerieren.
Eine mutige Redakteurin hat einen Selbsttest gewagt: Sie leidet schon lange unter trockener Haut und als sie hört, dass der im Urin enthaltene Harnstoff helfen soll, die Haut zu regenerieren, ist sie zunächst sehr skeptisch. Sie stellt sich die Fragen, die sich vermutlich jeder stellen würde: Wird das nicht stinken? Ist Urin nicht voller Bakterien und Keime?
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ausforderung zu stellen und es auszuprobieren. Zwei Wochen lang wird sie sich täglich Urin aus dem sogenannten Mittelstrahl auf das Gesicht auftragen. Der Gedanke dahinter ist, dass zuerst die Keime aus der Harnröhre ausgespült werden und dann der (sterile) Urin benutzt werden kann. Am besten soll sich der Morgenurin eignen, da er über Nacht viele Nährstoffe aus dem Körper aufnehmen konnte. So beginnt das Experiment.
Gewissenhaft geht sie morgens auf die Toilette, lässt das erste Drittel des Urins in die Toilette laufen und den Rest danach auf einen Wattebausch. Nachdem der Anfangsekel überwunden ist, reibt sie den Urin in die Haut ein. Sie ist sehr skeptisch und hat Angst zu stinken, also lässt sie ihre Schwester kritisch an ihrem Gesicht riechen. Doch anscheinend ist alles in Ordnung, sobald der Urin eingezogen ist. Sie beschreibt den Geruch als „süßlich und nicht unangenehm“. Nach einer Woche macht sie sich jedoch Sorgen, denn ihre Haut ist viel schlimmer dran als zuvor.
Sie ist trocken, brüchig und beginnt sich zu schälen. Soll es das gewesen sein? Sie hört mit der Anwendung auf und spricht mit einer Expertin. Die bestätigt ihr, dass Urin die Haut irritieren kann, wenn man zu viel benutzt. Doch dann passiert etwas Großartiges: Die trockene Haut schält sich und darunter kommt ein sanftes, glattes Gesicht zum Vorschein. Offenbar hat der Urin wie ein intensives Peeling gewirkt. Heißt das jetzt, dass die Redakteurin beim Urin bleiben wird?
Nein. Auch wenn es funktioniert, ist Urin nicht die effektivste Methode. Denn primär besteht Urin aus Wasser, Harnstoff macht gerade mal 5 % aus. Es gibt Cremes, deren Harnstoff-Anteil bei 10 % und mehr liegt und die deutlich zuverlässiger in der Anwendung sind. Darauf wird die Frau dann auch in Zukunft zurückgreifen. Auch wenn sie vom Ergebnis überzeugt ist, kann sie sich doch nicht mit dem Gedanken anfreunden, sich „auf das eigene Gesicht zu pinkeln“. Sicherlich kommt Urin aus dem Körper, aber bestimmt gibt es einen Grund, warum er herausgespült wird. Würdest du es tun?