Augengrippe – was Sie wissen sollten
Schweinegrippe, Vogelgrippe und Kopfgrippe – in den letzten Jahren haben einige Arten der Influenza durch die Medien zweifelhafte Popularität erlangt. Wahre Horrorschlagzeilen über Epidemien, Bakterien und ominöse Erreger wanderten durch soziale Netzwerke, Fernsehen und Zeitungen. Doch meist verschwinden die Nachrichten über vermeintliche Seuchen so schnell, wie sie gekommen sind, und die Grippevariationen werden vergessen.
Die aktuelle Grippegefahr in Deutschland betrifft unsere Augen und ist hoch ansteckend. Was sich hinter der Erkrankung der Augen verbirgt und wie Sie sich bei einer Infektion verhalten sollten, fassen wir im Folgenden zusammen.
Symptome und Behandlungsmöglichkeiten
Die Augen sind gerötet, jucken und brennen und man hat das unangenehme Gefühl, man hätte Sand in den Augen. Außerdem ist der Körper geschwächt und die Lymphknoten schwellen an. Das sind die Symptome der sogenannten Keratoconjunktivitis epidemica, einer Infektion, die durch Adenoviren ausgelöst wird und Betroffene 10 bis 14 Tage lang quält. Das Tückische an der Infektion ist, dass die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen dem Anstecken und dem Auftauchen erster Symptome, sehr lang ist. So können sich die Erreger ungestört verbreiten. Die Medien berichten von mehr als 100 Fällen allein in Bonn, und auch in allen anderen Teilen Deutschlands stecken sich die Leute reihenweise an. Gegen die Augengrippe selbst gibt es keine speziellen Medikamente. Es gibt allerdings Mittel und Wege, die Symptome zu lindern und die Ansteckungsgefahr zu senken.
- Nicht in den Augen reiben, um weitere Reizungen zu vermeiden und die Viren nicht weiter zu verteilen
- Sehr oft und gründlich und desinfizieren
- Nur eigene Hygieneartikel und Kosmetika benutzen
- Die Augen mit einem feuchten Lappen kühlen
- Symptomlindernde Augentropfen und Cremes aus der Apotheke verwenden
Augengrippe gehört zu den meldepflichtigen Krankheiten
Bei ersten Anzeichen für eine Augengrippe sollten Betroffene unbedingt einen Arzt aufsuchen, um die Infektion zweifelsfrei festzustellen. Bei eigenem Verdacht sollte die Praxis vor dem Besuch beim Arzt informiert werden, damit andere Patienten nicht angesteckt werden können. Außerdem ist der Augenarzt verpflichtet, den Fall den Behörden zu melden, da die Augengrippe seit 2011 zu den meldepflichtigen Krankheiten gehört. Grund dafür ist die hohe Ansteckungsquote.
Langfristige Folgen bei der Keratoconjunktivitis epidemica sind höchst unwahrscheinlich. Es ist jedoch in seltenen Fällen möglich, dass eine Hornhauttrübung entsteht. Diese kommt durch kleine Narben auf der Hornhaut zustande, die sich jedoch nach einigen Wochen wieder zurückbilden. Nur in sehr wenigen Fällen ist eine dauerhafte Verschlechterung der Sehschärfe möglich.
Um sich nicht anzustecken, sollte der körperliche Kontakt zu Erkrankten möglichst eingeschränkt werden. Auch sollte man penibel auf Hygiene achten und sich mehrmals täglich gründlich die Hände waschen. Kommt es trotzdem zu einer Infektion, ist Ruhe bewahren angesagt. Eine Augengrippe ist zwar sehr unangenehm für die Betroffenen, geht aber relativ schnell wieder vorüber.