Joghurt gegen Depressionen
Darmflora ist für mentale Gesundheit wichtig
Lactobazillen sind gesundheitsfördernde Bakterien, die in Joghurt mit lebenden Bakterienkulturen vorkommen. Bei Mäusen können die Bakterien offenbar depressionsähnliches Verhalten aufheben, ergab eine aktuelle Studie von Forschern der University of Virginia School of Medicine. Möglicherweise wirken probiotische Bakterien auch bei Menschen mit Depressionen. Probiotische Bakterien verändern die Bakterienflora beziehungsweise die bakterielle Zusammensetzung im Darm.
“Die große Hoffnung dieser Art von Forschungsarbeiten ist, dass eines Tages vielleicht weniger Medikamente mit den dazugehörigen Nebenwirkungen nötig sind, sondern lediglich die Darmflora verändert werden muss”, so Forschungsleiter Alban Gaultier. Dann wäre es vielleicht möglich, nur die Ernährung umzustellen und damit andere Bakterien aufzunehmen, sodass sich der Gesundheitszustand und die Stimmung verbessert.
Eine Vielzahl von Untersuchungen konnte bereits nachweisen, dass die Zusammensetzung der Darmflora (Mikrobiom) für die mentale Gesundheit eine große Rolle spielt. 2014 ergab eine Studie zum Beispiel, dass Probiotika Angst und Stress bei Erwachsenen reduzieren können.
Probiotika bessern depressive Beschwerden im Tierversuch
In der aktuellen Studie im Journal “Scientific Reports” analysierten die Forscher die Darmbakterien von Mäusen vor und nachdem sie Stress ausgesetzt waren. Mit Stress erhöhe sich die Wahrscheinlichkeit depressiver Stimmungen, so die Forscher. Sie fanden heraus, dass Tiere mit Stress Lactobazillen im Darm verloren und dies mit dem Beginn depressiver Symptome einherging.
Erhielten gestresste depressive Tiere drei Wochen lang Lactobazillen, genauer Lactobazillus uteri, waren diese nicht nur im Darm wieder in größeren Mengen nachweisbar, auch Depressionssymptome verschwanden.