Koriander – das asiatische Gewürz mit Heilkraft
Vielfältiger kann eine Pflanze kaum sein. Koriander wird als Heilpflanze hoch geschätzt, findet aber auch als Würzpflanze seit Jahrtausenden Verwendung. Als Gewürz können sowohl die grünen Blätter und Triebe der „chinesischen Petersilie“ genutzt werden, wie die getrockneten und zumeist zermahlenen Samen. Mit ein wenig Geschick kann die heilende Wirkung und der aromatische Geschmack in Speisen kombiniert werden.
Welche gesundheitlichen Vorteile bringt Koriander?
Das Würzkraut, das bis zu 60 Zentimeter hoch wächst, ist reich an ätherischen Ölen und Phytonährstoffen, die sich gleichermaßen gesundheitsfördernd auswirken. Koriander wird seit Jahrhunderten in der TCM Medizin verwendet. Es regt die Verdauung an, reguliert diese und schützt daher vor dem Reizdarmsyndrom, Völlegefühl, Blähungen, Appetitlosigkeit und Durchfall.
Lindernd wirken sich die Kreuzblüter auf Rheuma (aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung) und Diabetes aus. Das Gewürz wirkt zudem cholesterinsenkend, blutreinigend, und ist in der Lage, Schwermetalle aus dem Körper auszuleiten. Die aromatische Grünpflanze wirkt somit ausgleichend stimulierend, entzündungshemmend und entgiftend. Hinzu kommt die antiseptische, antioxidative und anti mykotische Wirkung des Gewürzes, das nicht nur vor Lebensmittelvergiftungen schützt, sondern auch vor Entzündungen und Pilzinfektionen. Diese Wirkung entwickeln die Inhaltsstoffe nicht nur nach dem Verzehr im Körper, sondern auch in Lebensmitteln und Gerichten, wenn sie beigemischt werden. Sie sind sogar in der Lage, Speisen eine gewisse Zeit lang vor dem Verderben zu schützen.
Die positive Wirkung der Würzpflanze auf den Magen-Darm-Trakt lässt sich mit dem hohen Anteil von Phenolen erklären, die im ätherischen Korianderöl gebunden sind. Diese Phenole fördern die Bildung körpereigener Enzyme und regen die Bildung von Verdauungssäften an. Zur Stärkung des Magens reicht eine Tasse Koriandertee zumeist aus. Für die Zubereitung des Tees werden 1 bis 2 Teelöffel der Samen zerkleinert und mit einem Liter Wasser aufgegossen. Dieses wird kurz aufgekocht und muß anschließend 10-15 Minuten ziehen. Nachdem die Samen abgeseiht wurden, kann der Tee in kleinen Schlucken getrunken werden.
Welche Inhaltsstoffe sind enthalten?
Sowohl in den Blättern, aber vor allem in den Samen, sind nicht nur die essenziellen ätherischen Öle enthalten, sondern auch Dodecanal, welches eine anibiotische Wirkung hat. Die ätherischen Öle sind nicht nur gesundheitsfördernd, sondern auch verantwortlich für den angenehmen Geruch und den würzigen Geschmack der Pflanze. Frische Stiele und Blätter enthalten zusätzlich noch Mangan, Kalium, Eisen, Magnesium, Folsäure, Vitamin C, Beta-Carotin und Vitamin A . Das vor allem in den Blättern enthaltene Kalzium kann auch die Stabilität der Knochen unterstützen und gegen Osteoporose vorbeugen. Aber auch bei äußeren Wunden, Entzündungen oder Hautpilzen kann Korianderöl eingesetzt werden.
Neben der heilenden Wirkung kann das Gewürz aber auch vielen Gerichten einen besonderen Geschmack verleihen. Egal, ob mitgekocht oder anschließend drüber gestreut , ob Pesto, Smoothies oder Gemüsesuppen, – der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt.
Unser Video-Tipp: Dip Mojo Verde mit Minze & Koriander
Die Zutaten für diese Video noch einmal schriftlich
- 1 Bund Koriander
- 1 Bund Petersilie
- 2 Tassen Olivenöl
- Zitronensaft
- 2 Knoblauchzehen
- Pfeffer
- Salz
Früher war Koriander vielen Menschen nur als Bestandteil der „Grünen Sauce“ bekannt, die in Frankfurt und Umgebung traditionell aus Joghurt, Sauerrahm, hartgekochten Eiern, Senf, Magerjoghurt, Essig, Öl, Schnittlauch, Kerbel, Sauerampfer, Pimpinelle, Borretsch, Kresse und Koriander (als Grünpflanze) gemixt wurde.
Die grüne Sauce kann auch vegan zubereitet werden
- 400 g Sojajoghurt
- eine Fertigmischung frischer Kräuter für grüne Sauce
- 200 g Kokosmilchjoghurt
- 1 EL Sojamehl
- 1 – 2 EL Senf
- Salz und Pfeffer
- Essig und Öl nach Geschmack zugeben
Alle Zutaten werden dann in einen kräftigen Mixer gegeben und püriert. Mit Salz, Pfeffer, Öl und Essig bei Bedarf noch einmal abschmecken. Sie schmeckt als Dip, zu Kartoffeln und anderen Speisen.
Koriander selber ziehen
Obwohl die Pflanze eigentlich asiatischen Ursprungs ist, gedeiht sie auch gut in unseren Regionen. Allerdings können ihre Samen nur in warmen Gebieten einen Reifegrad erreichen, der die oben erwähnten Einsatzmöglichkeiten gewährleistet. Die Aussaat der einjährigen Pflanze sollte im Frühjahr an sonnigen bis halbschattigen Plätzen stattfinden. Man kann sie aber auch auf einer sonnigen Fensterbank in kleinen Töpfen ziehen.
Möchte man die Blätter und Samen nicht selber anbauen sondern kaufen, sind sie das ganze Jahr über in Super- oder auf Wochenmärkten zu finden. Angeboten werden die Blätter sowohl frisch als auch getrocknet. Hierbei sollte beachtet werden, dass frische Blätter nicht nur einen intensiveren Geschmack, sondern auch einen bedeutend höheren Anteil an Vitaminen und Antioxidantien haben. Frisch gekaufter Koriander sollte zeitnah verbraucht werden, da er schnell seine Nährstoffe und den intensiven Geschmack verliert.