Marihuana geht auf Herz und Kreislauf
Nach der Legalisierung von Marihuana in 28 US-Staaten warnen Forscher vor der Droge. Sie kann sich offenbar negativ auf das Herzkreislaufsystem auswirken. Das Risiko von Schlaganfall und Herzschwäche steigt.
Cannabis als Risikofaktor für Herzkreislaufkrankheiten?
Marihuana (Cannabis) ist auch hierzulande eine Droge, die bereits Jugendliche ausprobieren. Viele Menschen nutzen die Droge immer wieder über viele Jahrzehnte. Gesundheitsdaten aus den ganzen USA legen jetzt einen Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und Herzkreislaufkrankheiten nahe.
Die Forscher vom Einstein Medical Center in Philadelphia stellten ihre Studienergebnisse unlängst anlässlich des diesjährigen Treffens des American College of Cardiology in Washington vor.
Die Forscher hatten die medizinischen Daten von 1.000 US-Krankenhäusern geprüft. Es konnten Daten von mehr als 20.000 Erwachsenen zwischen 18 und 55 Jahren analysiert werden. 1,5 Prozent der zwischen 2009 und 2010 aus dem Krankenhaus entlassenen Patienten hatten angegeben, Cannabis zu nutzen.
Der Vergleich zwischen Patienten ohne und mit Marihuanakonsum ergab, dass der Gebrauch der Droge mit erhöhten Risiken für eine Herzinsuffizienz, eine koronare Herzkrankheit, Schlaganfall und plötzlichen Herztod verbunden war. Die Cannabisnutzung erhöhte unabhängig von anderen Risikofaktoren für Herzkreislaufkrankheiten wie Übergewicht oder ungesunde Ernährung die Wahrscheinlichkeit dieser Krankheiten.
Cannabis könnte direkt auf das Herz wirken
Wie genau Marihuana das Herzkreislaufsystem schädigen könnte, konnte die Studie nicht klären. Die Forscher verweisen jedoch auf Studien, die nachweisen, dass Herzmuskelzellen über Cannabisrezeptoren verfügen. Dies könnte bedeuten, dass Cannabis direkt auf die Zellen wirkt.
Da aber nur Krankenhausdaten analysiert wurden, sei fraglich, ob sich die Ergebnisse auf die Allgemeinbevölkerung übertragen lassen, so die Wissenschaftler. Aber gerade auch aufgrund der in vielen Staaten der USA mittlerweile freien Verfügbarkeit der Droge und dem Einsatz als Therapeutikum sei es wichtig, Wirkungen und Nebenwirkungen genauer zu untersuchen und zu kennen.