Meeresalgen – das oft verkannte, gesunde Superfood
Meeresalgen spielten bis jetzt in der europäischen Ernährung eine untergeordnete Rolle. In Asien sind sie allerdings seit mehr als 3000 Jahren Bestandteil der Ernährung. Dabei können die gut schmeckenden Algen durchaus als Superfood bezeichnet, und auch den europäischen Speiseplan gesund erweitern, wenn sie nicht zu häufig verzehrt werden.
Gesunde Pluspunkte der Meeresalgen
Meeresalgen enthalten den Inhaltsstoff Fucoidan. Dieser wirkt entzündungshemmend und steigert das Immunsystem. Sie wirken positiv auf Darmerkrankungen, senken das Krebsrisiko, zerstören Helicobacter im Magen, wirken Thrombosen entgegen und senken den Cholesterinspiegel.
Besonders hervorzuheben ist, dass die Algen Schwermetalle, Gifte und schädliche Chemikalien (wie z. B. Rückstände von Pflanzenschutzmitteln, die sich auf Obst oder Gemüse finden) ausleiten können. Hinzu kommt, dass die enthaltenen Alginate als Fänger freier Radikale gelten, die von Computeranlagen und Handys ausgehen. Ebenso werden Schadstoffe, die im Tabakrauch zu finden sind, gemindert.
Die Rolle der Meeresalgen in der Ernährung
In asiatischen Gerichten können die Algen 2 bis 3 Mal in der Woche Verwendung finden. Sie sind in Suppen eine beliebte Bereicherung. Bedenken sollten Sie aber, dass Algen einen hohen Anteil Jod beinhalten. Wer die Algen häufig in den Speiseplan integriert, sollte daher auf die Verwendung von Speisesalz, das mit Jod angereichert ist, verzichten.
Meeresalgen sind reich an Proteinen und Kohlenhydraten, die nur im geringen Umfang vom Menschen verdaut werden können. Ansonsten enthalten die Algen die Vitamine A, C und E, Folsäure, Niacin, Jod, Zink, Magnesium, Calcium, Eisen und Selen. Die im Handel erhältlich Algen werden speziell gezüchtet und sind daher frei von Giftstoffen oder Schwermetallen. Sie können als Würze in unterschiedlichen Speisen oder z.B. auch als Spinatersatz verwendet werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie sättigen, aber kaum verwertbare Kalorien enthalten. Erstaunlich ist auch, dass Hülsenfrüchte, werden sie gemeinsam mit Algen gekocht, eine kürzere Kochzeit benötigen, schneller weich werden und leichter verdaulich sind.
Was Sie beachten sollten
Im Gegensatz zur Grundversorgung in Asien sind in Deutschland viele Lebensmittel mit Jod angereichert, um einem Jodmangel vorzubeugen. Wer seinen Jodbedarf über Algen decken möchte, sollte daher nicht nur auf Jodsalz im Haushalt verzichten, sondern auch auf Fertiggerichte. Wurstwaren, Fertiggerichte, Suppen, Saucen usw. werden zum größten Teil mit Jodsalz gewürzt. Dieses wird nicht gesondert auf der Liste der Inhaltsstoffe ausgeschrieben. In den letzten Jahren kam es daher immer wieder zu Schilddrüsenerkrankungen, da manche Verbraucher zu viel Jod aufnahmen.
Die Zubereitung der Meeresalgen
Meeresalgen werden nicht nur als Nahrungsergänzungsmittel angeboten, sondern auch getrocknet, als schmackhafte Zutat in der Küche. Getrocknete Algen müssen vor dem Verarbeiten eingeweicht werden. Das Einweichwasser sollte mehrmals ausgetauscht werden, damit der Jodanteil gemindert werden kann. Wer aus gesundheitlichen Gründen besonders wenig Jod mit der Nahrung aufnehmen möchte, kann die Algen vor der Verwendung zusätzlich noch auskochen, und das Kochwasser wegschütten.
Meeresalgen können nicht nur für die Zubereitung asiatischer Fischgerichte verwendet werden, sie harmonieren auch bestens mit Tofu.
Eine kleine Rezeptidee: Räuchertofu mit Nori Algen (vegan)
Aus Räuchertofu und Nori Algen können Sie einen veganen Brotaufstrich zaubern, der nach Räucherfisch schmeckt.
Die Zutaten
- 200 Gramm Räuchertofu
- 3 bis 4 EL Nori Algen, getrocknet
- 2 bis 3 EL Sojajoghurt
- etwas Zitronensaft
- Salz, Pfeffer und Paprikapulver nach Geschmack
- 1 EL Hefeextrakt
Die Zubereitung
Weichen Sie die Algenflocken in Wasser ein, und geben alle anderen Zutaten in einen Mixer. Den Räuchertofu können Sie vorher mit den Fingern leicht zerkrümeln. Mixen Sie die Zutaten schon einmal zu einer cremigen Masse. Sobald die Algen aufgeweicht sind, werden sie unter fließendem Wasser in einem Sieb noch einmal ausgewaschen. Anschließend kann man das überflüssige Wasser ausdrücken. Geben Sie die Nori Algen ebenfalls in den Mixer und mixen die Creme noch einmal kräftig durch. Füllen Sie die Tofu-Algen-Masse in einen Keramik- oder Glastopf und stellen diesen einige Stunden in den Kühlschrank.
Der Räuchertofu mit Nori Algen schmeckt hervorragend auf frisch getoastetem oder geröstetem Brot. Und noch etwas Interessantes …..
… Algen können sogar temporär gegen Haarausfall helfen : )