Mit Fettsäuren etwas gegen Arthritis tun
Unsere Ernährung beeinflusst das Einsetzen und den Ablauf einer Entzündungsreaktion beträchtlich. Um einer Arthritis vorzubeugen oder deren Therapie zu ergänzen ist es wichtig, ausreichend Omega-3-Fettsäuren zu konsumieren
Unsere Ernährung beeinflusst alle Vorgänge in unserem Körper, auch den Ablauf einer Arthritis und damit unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden. Während eine gesunde, ausgeglichene Diät unseren Organismus stärkt, können Krankheiten durch eine falsche Ernährung noch verstärkt werden.
Wer an Arthritis leidet, sollte daher besonders auf seine Ernährung achten. Fettsäuren spielen dabei eine entscheidende Rolle. Doch Fett ist nicht gleich Fett.
In diesem Artikel erklären wir, welche Lebensmittel warum einen festen Platz im Speiseplan verdienen und außerdem welche Nahrungsmittel gemieden werden sollten.
Eine ausgeglichene Diät gegen Arthritis
Jeder Mensch profitiert von einer ausgeglichenen Diät, gesunde Personen ebenso wie jene, die mit Beschwerden zu kämpfen haben. Letztere können sich jedoch den Einfluss einer gesunden Ernährung auf den Verlauf ihrer Erkrankung zunutze machen, um diese zu lindern.
Wichtig sind dabei folgende Lebensmittel:
• Obst
• Gemüse
• Vollkorngetreide
• Gluten
• Hülsenfrüchte
• leicht verdauliches Protein
Personen, die an Arthritis leiden, sollten darauf achten, dass die von ihnen verzehrten Lebensmittel eine gesunde Portion Ballaststoffe enthalten. Nicht nur Getreide wie Hafer liefern Ballaststoffe, auch Erdbeeren enthalten diese Nährstoffe.
Wenn eine akute Arthritis besteht, die mit entzündungsbedingtem Schmerz einhergeht, wird der Konsum von Olivenöl empfohlen, das entzündungshemmende Substanzen enthält, die ähnlich wirken wie Aspirin und Ibuprofen. Dabei entsprechen 3-4 EL Olivenöl 200 mg Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen.
Knoblauch ist ein weiteres Lebensmittel, mit dem entzündliche Prozesse im Bewegungsapparat gelindert werden können.
Sesamkerne können zur Entzündungshemmung ebenfalls eingesetzt werden. Von Vorteil ist hierbei, dass sie gleichzeitig bedeutende Mengen an Selen enthalten, an dem es Menschen, die an Arthritis leiden, häufig mangelt.
Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D ist wichtig, um das Risiko für rheumatoide Arthritis nicht zu erhöhen, besonders bei Frauen. Vitamin D spielt weiterhin eine wichtige Rolle im Calciumstoffwechsel und damit in der Prophylaxe und Therapie einer Osteoporose.
Damit der Körper aus den entsprechenden Vorstufen Vitamin D synthetisieren kann, benötigt er das Sonnenlicht. Es ist ausreichend, wenn die Haut täglich für 15 Minuten die Sonne sieht. Diese Angabe bezieht sich jedoch auf die Zeit intensivster Sonneneinstrahlung, weshalb wir empfehlen, sich längere Zeit an frischer Luft und in der Sonne aufzuhalten, allerdings zu früherer oder späterer Stunde.
Welche Lebensmittel werden Arthritispatienten empfohlen?
• Bohnen, Kichererbsen
• Hafer, Gerste
• Vollkornreis
• Soja
• Kartoffeln
• Spinat, Brokkoli
• Trockenfrüchte wie Mandeln und Pistazien
• pflanzliche Milch
• Kokosnuss
Gibt es Lebensmittel, die Entzündungen der Gelenke begünstigen?
Natürlich. Deshalb sollte der Speiseplan auch genau überprüft werden, wenn eine Neigung zu Arthritis festgestellt wird bzw. die Krankheit bereits manifest ist.
Der Konsum von weißem und rotem Fleisch sowie Wurstwaren beispielsweise führt zur Erhöhung der Serumkonzentration entzündungsfördernder Substanzen.
Ebenso können die Omega-6-Fettsäuren, die wir besonders mit Fast Food, Frittiertem und Eigelb zu uns nehmen, Entzündungen noch verschlimmern. Generell ist davon auszugehen, dass Nahrungsmittel, die mehr Omega-6-Fettsäuren als Omega-3-Fettsäuren enthalten, eher schaden als nutzen. Ihr Konsum führt dazu, dass die Schwellung weiter zunimmt und der Schmerz verstärkt wird.
Fettsäuren und Arthritis
Wenngleich wir vom Konsum der Omega-6-Fettsäuren abraten, so ist doch belegt, dass Omega-3-Fettsäuren Entzündungen zu hemmen vermögen und den begleitenden Schmerz lindern. Man kennt sie auch als „Gelenkschmiermittel“.
Zu den Nahrungsmitteln, die besonders große Mengen an Omega-3-Fettsäuren liefern, zählen Leinsamen und Leinöl. Leinsamen können zerstoßen und dann zu Salaten, Suppen, Getränken und anderen Zubereitungen hinzugefügt werden.
Leinsamen wirken abführend, was sehr von Vorteil sein kann, wenn man an einer Verstopfung leidet. In anderen Situationen sind sie dagegen genau deshalb kontraindiziert. Ein Konsum größerer Mengen an Leinsamen kann auch dazu führen, dass bestimmte Medikamente im Darm nicht mehr ausreichend absorbiert werden. Wessen Arthritis mit Pharmaka behandelt wird, der sollte deshalb mit seinem Arzt sprechen, bevor er Leinsamen in seine Diät einführt.
Auch in Fisch stecken jede Menge gesunder Fettsäuren. Das gilt besonders für Fettfische wie:
• Lachs
• Sardine
• Thunfisch
• Kabeljau
• Makrele
Eine im Jahr 2002 durchgeführte und in der Zeitschrift Proceedings of the Nutrition Society publizierte Studie beweist, dass eine Nahrungsmittelergänzung mit Fischöl bei rheumatoider Arthritis therapeutisch einsetzbar ist, insbesondere in schweren oder chronischen Fällen.
Der Verzehr von Omega-3-Fettsäuren macht einen Unterschied, wenn es um die Ausführbarkeit alltäglicher Aufgaben durch Menschen geht, die an Arthritis leiden. So wurde gezeigt, dass das Bewegungsspektrum Betroffener nach Nahrungsergänzung durch Omega-3-Fettsäuren breiter ist als zuvor. So selbstverständliche Handlungen wie das Schneiden des Essens auf dem Teller und das Zubinden der Schuhe sind hier mit einbegriffen.
Aber das ist noch nicht alles, was Omega-3-Fettsäuren zu leisten vermögen. Der regelmäßige Konsum dieser Fettsäuren reduziert auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck und Herzinfarkt.
In der westlichen Welt ist die Diät grundsätzlich eher arm an Omega-3-Fettsäuren, dafür aber umso reicher an Omega-6-Fettsäuren. Das mag einer der Gründe sein, warum in unserer Gesellschaft so viele ältere Menschen mit Arthritis zu kämpfen haben.
Wie reichere ich meine Diät mit Omega-3-Fettsäuren an?
Unter den pflanzlichen Lebensmitteln enthalten Chiasamen die höchsten Mengen an Omega-3-Fettsäuren, nämlich bis zu 500 mg pro Kilogramm. Weitere reichhaltige Quellen sind der Muskatellersalbei (Salvia sclarea), die Inka-Erdnuss aus Peru und Kürbiskerne.
Während Nüsse und Rapsöl ebenfalls bedeutende Mengen an Omega-3-Fettsäuren enthalten, so liefern sie doch auch viele Omega-6-Fettsäuren. Zur Behandlung einer Arthritis sind sie gänzlich ungeeignet, da der Gehalt der ungesunden Fette den der gesunden übersteigt.
Für Hanfsamen gilt das dagegen nicht: Sie enthalten zwar beide Arten von Fettsäuren, jedoch dreimal mehr Omega-3-Fettsäuren als Omega-6-Fettsäuren. Hanfsamen sind hart und schmecken nicht jedem. Am besten man bereitet sie in einem Shake mit weiteren Trockenfrüchten zu.