Muskelkrämpfe: Ursachen und was dagegen hilft
Muskelkrämpfe treten oft nachts aber auch beim Sport auf. Egal wann sie auftreten, eins haben sie alle gemeinsam: Sie können äußerst schmerzhaft sein und dafür sorgen, dass auch Tage danach die Muskelkrämpfe wie Muskelkater noch spürbar sind.
Was sind die Ursachen und was hilft?
Wie entstehen Muskelkrämpfe?
Unsere Muskeln werden durch Nerven gesteuert, die ihnen Befehle geben, um sich anzuspannen oder zu entspannen.
Dies geschieht automatisch und wird vom Gehirn gesteuert. Möchtest du beispielsweise dein Bein heben, so sendet das Gehirn über das Rückenmark den Befehl über die Nerven an die entsprechenden Muskeln.
Die Nerven geben dann Befehle, die die Muskeln dann ausüben. Muskelkrämpfe entstehen immer dann, wenn die Nerven eine Fehlinformation bekommen und somit falsche Befehle an die Muskeln weiter geben. Die Gründe für eine solche Fehlfunktion der Nerven sind vielfältig:
Mangel an Magnesium
Magnesium ist wichtig, um die Signale der Muskulatur richtig an das Gehirn zu übertragen. Fehlt es an Magnesium, ist die Reizübermittlung gestört und Muskelkrämpfe können auftreten.
Um diesen vorzubeugen, sollte jeder, besonders Sportler oder Menschen die stark schwitzen, auf eine ausreichende Magnesiumzufuhr achten.
Natürlich gibt es Magnesiumtabletten zur Ergänzung, aber grundsätzlich ist es immer besser, alle Vitamine und Mineralstoffe in ihrer natürlich vorkommenden Form aufzunehmen.
Lebensmittel mit hohem Magnesiumgehalt sind z.B.: Vollkornprodukte, Mineralwasser, insbesondere Heilwasser (Etikettenvergleich lohnt immer!), Leitungswasser mit ausreichender Wasserhärte, Leber, Geflügel, Fisch, Kakao, Nüsse, Kartoffeln, Spinat, Kohlrabi, Beerenobst, Zitrusfrüchte, Hülsenfrüchte, Bananen, Sesam, Milch und Milchprodukte.
Mangel an Kalium
Muskelkrämpfe treten auch bei Kaliummangel, nicht nur bei Magnesiummangel auf.
Kalium ist deshalb ein besonders wichtiger Stoff für dich und deinen Körper, weil du es nur mit der Nahrung aufnehmen kannst und es nicht vom Körper selbst hergestellt werden kann.
Kalium brauchst du für eine richtige Reizübertragung der Muskeln, es ist wichtig für eine optimale Reizleitung des Herzens und kann somit Herzrhythmusstörungen vorbeugen. Besonders viel Kalium steckt in Melonen, Gurken, Zucchini und anderen ähnlichen Sorten Obst und Gemüse.
Mangel an Calcium
Wie auch andere Mineralien kann Calcium durch Schwitzen vom Körper ausgeschieden werden.
Auch Calcium ist an der optimalen Muskelfunktion beteiligt und so kann ein Mangel an diesem Mineral ebenfalls die Entstehung von Muskelkrämpfen begünstigen.
Achte beim Mineralwasser darauf, dass es reich an Magnesium und Calcium ist und du mit deiner Ernährung auch täglich calciumreiche Lebensmittel aufnimmst.
Es lohnt sich, die Etiketten zu vergleichen, da der Gehalt an Calcium pro 100ml von ca. 2 bis über 50mg variiert! Wasser ist also keinesfalls gleich Wasser!
Früher hieß es immer, dass Kuhmilch gesund sei, denn es mache die Knochen stark. Heute weiß man, dass auch in pflanzlichen Lebensmitteln mehr als genug Calcium steckt! Besonders viel Calcium steckt in Nüssen, Samen und Kernen, Soja, grünem Blattgemüse und Vollkornprodukten.
Überlastung
Besonders beim Sport kennt man das: Muskelgruppen, die wir selten nutzen, machen sich bei Belastung auf einmal mit einem Krampf mehr als bemerkbar. Ein schonendes Training, das die Belastungsgrenze nicht zu überreizt ist hier die beste Vorbeugung.
Probleme mit den Venen
Es kann sein, dass der Blutfluss durch deine Venen gestört ist und dies zu Wadenkrämpfen führt. Dies kann eine einfache und schmerzfreie Untersuchung beim Gefäßmediziner klären.
Der Arzt kann dabei genau sehen, ob dein Blutfluss ungestört stattfindet oder ob durch Störungen Krämpfe entstehen oder begünstigt werden.
Gereizte Nerven
Treten die Krämpfe in den Beinen oder Füßen auf, kann das Problem auch im unteren Rücken liegen.
Lasse beim Orthopäden klären, ob durch Fehlhaltung oder Fehlbelastung Nerven irritiert werden, die dann falsche Informationen „funken“ und so für Muskelkrämpfe sorgen.
Die Nerven können durch Fehlhaltung am Arbeitsplatz gereizt werden, durch Fehlhaltung wie zum Beispiel ausgeprägtes Hohlkreuz oder durch Bandscheibenvorfälle können auch Muskelkrämpfe begünstigt werden.
Treten die Krämpfe nachts auf, kann auch die Matratze schuld sein. Ist sie zu weich, kann sie deine Wirbelsäule nicht mehr optimal stützen und es kommt zu Fehlbelastungen im Schlaf, die sich irritierend auf die Nerven auswirken und für Muskelkrämpfe sorgen.
Was hilft?
Gehe zu deinem Hausarzt und lasse die Ursache abklären.
Erst, wenn sichergestellt ist, dass mit deinem Rücken und Venen alles in Ordnung ist, solltest du darüber nachdenken, Nahrungsergänzungsmittel wie zum Beispiel Magnesiumtabletten zu schlucken.
Beachte, dass Magnesium im Blut sehr flüchtig ist, das Ergebnis deiner Blutuntersuchung nicht unbedingt mit dem zu tun hat, was beim Auftreten des Krampfes in deinem Körper gerade Tatsache ist.
Du kannst – nach Ausschluss sämtlicher gefäßchirurgischen und orthopädischen Ursachen – versuchen, mit Mineralstofftabletten eine Besserung herbeizuführen.
Es gibt auch Magnesiumöl, das eine gesättigte Lösung von Magnesium in Wasser darstellt. Diese ölige Flüssigkeit wird von außen auf den krampfenden Muskel aufgetragen oder vorbeugend einmassiert und soll die Magnesiumzufuhr optimieren.
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