Niedriger Blutdruck: Was tun, wenn der Schwung fehlt?

Was ist eigentlich ein niedriger Blutdruck?

Von niedrigem Blutdruck (Hypotonie) spricht man, wenn der Blutdruckwert unter 105 zu 60 mmHg liegt. Diese Grenze zwischen normalem und zu niedrigem Blutdruck ist jedoch nicht so genau festgeschrieben, wie die Grenze nach oben in Richtung Bluthochdruck (Hypertonie). Der Blutniederdruck selbst ist keine Krankheit. Erst das Auftreten von Beschwerden wie Schwindelgefühl, Sternchen-Sehen oder Müdigkeit können ihn zu einem subjektiven Problem werden lassen. Aber während der Bluthochdruck zu ernsthaften Gefäß- und Organschäden führen kann (Schlaganfall, Herzinfarkt), ist dies beim Blutniederdruck nicht der Fall.

Nur in Deutschland gilt die Hypotonie auch als eigenständige Krankheit, weswegen sie international auch etwas spöttisch als „german disease“ bezeichnet wird, die deutsche Krankheit. Das alles darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass eine Hypotonie auch ein Hinweis auf eine andere Organerkrankung sein kann, wie etwa eine Schilddrüsenstörung oder eine Herzmuskelschwäche.

Wie macht sich ein niedriger Blutdruck bemerkbar?

Falls wir morgens nur schwer aus dem Bett kommen und uns gleich nach dem Aufstehen schwindlig ist, dann ist der Blutdruck möglicherweise zu niedrig. In der Regel ist ein zu niedriger Blutdruck nicht ganz so problematisch wie ein zu hoher. Er tritt meist nur vorübergehend auf und verschwindet dann meist wieder. Oft zeigt er sich bei plötzlichen Bewegungen , wie beim Aufrichten aus einer liegenden oder sitzenden Haltung. Rasche Ermüdungserscheinungen sowie ein erhöhtes Schlafbedürfnis können ebenfalls auf einen zu niedrigen Blutdruck hinweisen. Es können aber auch hormonelle Veränderungen wie der Eintritt in die Pubertät oder in die Wechseljahre dafür verantwortlich sein.

Richtig essen bei niedrigem Blutdruck

Das Prinzip ist einfach: Was für einen zu hohen Blutdruck hinderlich ist, ist für einen zu niedrigen Blutdruck förderlich. Wir können uns daher zwischendurch, ruhig immer wieder mal eine Lakritzstange gönnen. Diese enthält den sekundären Pflanzenstoff Saponin, der sich steigernd auf den Blutdruck auswirkt. Landläufig wird bei einem zu niedrigen Blutdruck der Genuss von Kaffee empfohlen. Dies sollte man jedoch differenziert betrachten. Gehörst du zu den Menschen, die regelmäßig und viel Kaffee trinken, dann wird das Genussmittel deinen Blutdruck nur wenig nach oben hin beeinflussen. Hast du jedoch bislang nur wenig oder gar keinen Kaffee genossen, so würde das eine oder andere Tässchen am Tag schon eine blutdrucksteigernde Wirkung entfalten. Greifen wir daher statt auf Kaffee lieber zu Rosmarintee. Dieser wirkt auch kreislaufanregend, enthält aber kein Koffein und ist somit magenschonender. Ein weiterer Muntermacher ist der Matetee aus Südamerika. Er enthält etwas Koffein, ist aber magenschonender und verträglicher als zum Beispiel Schwarzer Tee.

Ein niedriger Blutdruck, wird auch gerne mit einem Gläschen Sekt „behandelt“. Allerdings lässt dessen blutdruckerhöhende Wirkung recht schnell nach; außerdem fühlt man sich nach dem Genuss von Alkoholbekanntermaßen müde. Von daher ist das prickelnde Getränk keine Option für Menschen, die mit einem niedrigen Blutdruck zu tun haben. Nimm am Tag drei leichte Haupt- und zwei Zwischenmahlzeiten zu dir. Das hat den Vorteil, dass du einem Blutdruckabfall entgegenwirkst, der sich gern nach dem Verzehr von zu reichhaltigen Speisen einschleicht.

Welche Möglichkeiten es noch gibt

  • Grundlegend gilt die Empfehlung, bei zu niedrigem Blutdruck nicht sofort nach dem Aufwachen aus dem Bett zu springen, sondern sich beim Aufstehen Zeit zu lassen
  • Wenn du dann das Bad aufsuchst, empfiehlt es sich, nicht zu heiß, sondern eher mild warm zu duschen. Rubbel dich am Besten vor dem Duschen trocken mit einem Massagehandschuh ab. Das bringt den Kreislauf in Schwung. Am Abend bietet sich eine milde Kaltwasserreizung, sprich Waschungen mit einem Waschlappen oder Unterschenkelgüsse, an. Ein Rosmarinbad oder das Einreiben mit ätherischen Rosmarinöl hilft ebenfalls, den Kreislauf anzuregen.
  • Natürlich spielt auch die Bewegung eine wichtige Rolle. Bewegungsarten wie Schwimmen, Radfahren oder Joggen, ein bis zwei Stunden in der Woche ausgeübt, bringen den Kreislauf wieder auf Trab. Wir sollten es aber nicht mit dem Sport übertreiben, denn sonst wirkt das Ganze wieder blutdrucksenkend. Für die kalte Jahreszeit bietet sich ein Zimmertrampolin an, auf dem Du zwei- bis dreimal am Tag rund zehn Minuten hüpfen kannst.

Niedriger Blutdruck und psychische Ursachen

Da ein zu niedriger Blutdruck oft mit einem Schwindelgefühl einhergeht, solltest Du deine momentane Lebenssituation einmal überdenken und dich fragen, welche bevorstehenden Aufgaben bei dir Schwindel und Unwohlsein auslösen könnten. Vielleicht ist es an der Zeit, eine Auszeit von Terminen und Verantwortung zu nehmen und sich ein paar tage in ein Wellnesshotel oder eine einsame Hütte in den Bergen zurück ziehen!



Quellen
http://www.apotheken-umschau.de/