Petersilie: Küchenkraut und Heilmittel
Petersilie hat viele Namen im deutschsprachigen Raum: Peterle, Peterli, Felswurz, Petersilgen Pitterseltch, Peterling, Petergrün oder Silk und wächst wild im Mittelmeerraum und zum Beispiel auch auf den Kanarischen Inseln.
Obwohl die Petersilie bei uns also erst eingeführt wurde, ist sie doch das beliebteste und am häufigsten verwendete Küchenkraut und zum Beispiel fester Bestandteil von „Suppengrün“.
Inhaltstoffe der Petersilie
Auch wenn man es dem schlichten Kraut (egal ob kraus oder glatt) zunächst nicht zutraut: Sie enthält sehr viel Vitamin C! Mit 160mg Vitamin C in 100g Blattgrün ist das etwa genauso viel wie in Zitrusfrüchten enthalten ist!
Leider ist das Vitamin nicht sehr hitzestabil, weswegen du den vollen Vitamingehalt nur erhältst, wenn du Petersilie frisch von der Pflanze roh isst, zum Beispiel in Salaten. Tipp: Petersilie zerkocht schnell und verliert beim Kochen das Aroma. Streue daher die gehackten Blätter erst beim Servieren auf die Gerichte!
Kaufe daher am besten frische Petersilie im Topf undkultiviere sie auf der Fensterbank. Oder kaufe das Kraut tiefgekühlt, um so von den Vitaminen profitieren zu können. Abgepackte „frische“ Petersilie lagert viele Tage in Plastik und verliert dadurch einen Großteil der Vitamine!
Petersilie als Heilmittel
Das in Blättern, Samen und Wurzeln enthaltene ätherische Öl ist stark harntreibend, weil es anregend auf die Nieren wirkt. In zu hoher Konzentration wirkt der Stoff jedoch auf manche Muskulatur kontrahierend, was bei Menstruationsblutungen Krämpfe fördern kann.
Petersiliensaft ist an solchen „Tagen“ also als kritisch anzusehen. Auch für Schwangere sind große Mengen des Krautes aus diesem Grund tabu!
Das altdeutsche Sprichwort „Petersilie hilft dem Manne aufs Pferd, den Frauen unter die Erd!“ bezieht sich auf zwei Dinge.
Laut Volksglauben soll das Kraut aphrodisierende Wirkung auf Männer haben.
Aufgrund ihrer kontrahierenden Wirkung auf die Muskulatur der Gebärmutter kann bei zu hohem Konsum von Petersilie im schlimmsten Fall eine Fehlgeburt oder starker Blutverlust bei Menstruation auftreten. Nicht unkritisch im Altertum und daher das Ende des Sprichwortes „hilft den Frauen unter die Erde“.
Die Volksmedizin beschreibt Petersilie oder ihre Bestandteile als wirksam bei sehr vielen Leiden wie zum Beispiel Harngrieß, Nieren- und Blasensteinen, Milz- und Leberleiden, Gelbsucht, Kreislaufstörungen, Wassersucht, Verdauungs- und Blasenschwäche, Brustschmerzen, „Verschleimung“ von Brust, Magen und Nieren, Blähungen, Fieber, Uterusleiden, geschwollener Schilddrüse, chronischem Husten und mangelnder Menstruation, den Saft gegen Juckreiz von Mückenstichen.
Diese Anwendungsgebiete beruhen auf Überlieferung und sind natürlich nicht alle wissenschaftlich erforscht. Probiere es aus!
Petersilie als Star deiner Küche
Warum das Kraut immer nur als Dekoration auf der Suppe oder als Farbtupfer auf Salzkartoffeln nutzen? Wie wäre es denn, die Petersilie Mal eine Hauptrolle in der Küche spielen zu lassen? Ein Hauptgericht, das die Petersilie ganz zum Star des Gerichtes macht? Wir haben zwei Ideen für dich:
Petersilien-Pesto zu Nudeln
Damit peppst du jedes Nudelgericht sofort auf. Einfach Nudeln deiner Wahl kochen und mit dem Pesto vermischt servieren. Schon fertig! Du brauchst nur:
- 1 dicken Bund Petersilie
- 2 Zehen frischen Knoblauch
- 80g Nüsse nach Wahl (Pinienkerne, Mandeln oder Haselnüsse)
- 65g Parmesan
- 150ml kalt gepresstes Olivenöl
- Pfeffer und Salz
Die Zubereitung geht ganz schnell und einfach: Fülle einfach alle Zutaten in einen Mixer und püriere sie zu einer homogenen Sauce. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und genießen!
Petersilien-Minz-Salat
Im Mittelmeerraum, aber auch im Kaukasus und Orient wird viel mit frischer Minze gekocht. Vielleicht gefällt dir ja dieses Rezept als frische Beilage zu Grillfleisch? Du brauchst:
- 3 Bund Petersilie
- 1 Bund Minze
- 6 große Tomaten
- 1 Salatgurke
- 3 Frühlingszwiebeln
- 1 kleine Chilischote
- Zitronensaft
- Olivenöl
- Pfeffer, Salz
Für den Salat darfst du die Blätter von Petersilie und Minze nur grob hacken. Vermische die beiden Kräuter und stelle sie beiseite. Schneide den Rest des Gemüses klein und rühre eine Sauce aus Olivenöl, Zitronensaft, Pfeffer und Salz an.
Mische dann Gurken, Frühlingszwiebeln und Tomaten und fülle sie in eine Salatschüssel oder richte auf Tellern an. Häufe dann die Kräutermischung locker darüber und begieße alles mit der Sauce. Dekoriere mit in feine Ringe geschnittenen Chilischoten.