Rheuma Symptome – Woran erkennt man Rheuma?
Die Symptome von Rheuma können sehr unterschiedlich ausfallen und es können der Erkrankung sehr untypische Erscheinungen voraus gehen, wie zum Beispiel Appetitlosigkeit, starkes Schwitzen, Gewichtsabnahme, und Müdigkeit.
Eigentlich kann man gar nicht von der Krankheit Rheuma reden, denn diese gibt es als solche eigentlich gar nicht. Rheuma kann bis zu 400 Krankheiten umfassen, darum fallen die Symptome äusserst unterschiedlich aus. Rheuma beschreibt meistens entweder der Verschleiss der Gelenke oder eine Entzüdung der Gelenke.
Die typischsten Symptome von Rheuma, auch genannt rheumatoide Arthritis, sind:
- Nächtliche und morgendliche Steifigkeit der Gelenke und mindestens 15 minütige Gelenkschmerzen
- Erschöpfung und Müdigkeit, meistens in Verbindung mit einem allgemeinen Krankheitsgefühl
- Eine Schwellung der Fingergelenke
Selten sind im Frühstadium nur wenige Gelenke betroffen. Es entwickelt sich jedoch fast immer nach einer gewissen Zeit eine sogenannte chronische Polyarthritis. Das heisst die kleineren und grösseren Gelenke entzünden sich, am häufigsten sind die Finger- und Handgelenke davon betroffen.
Patienten klagen häufig darüber, dass die Greiffähigkeit nachlässt und sie nicht mehr in der Lage seien Dosen zu öffnen oder es fällt schwierig Gegenstände zu halten. Die morgendliche Routine wird zur Tortur und einfache Dinge wie Zähne putzen oder das Anziehen der Kleidung verursacht grosse Schmerzen. Selbst ein einfacher Händedruck kann zur schmerzhaften Erfahrung werden.
Im weiteren Krankheitsverlauf von Rheuma treten folgende Symptome auf:
- Die Finger rutschen nach aussen ab (genannt Ulnardeviation)
- Ein Fingerknöchel verschiebt sich nach oben (Knopflochdeformität)
- Das letzte Fingerglied knickt nach unten ab (Schwanenhalsdeformation)
- An der Streckseite der Gelenke entsteht ein sogenannter Rheumaknoten
Häufig führt Rheuma auch zu Symptomen der Organe. Es kann zu einer Rippenfellentzündung oder Bindegewebsvermehrung in der Lunge kommen. Die Augen können in ihrer Sicht beeinträchtigt werden. Die Rheumaknoten gehen häufig mit grossen Hautdefekten einher. Ausserdem kann eine Herzbeutelentzündung (Perikarditis) entstehen und Speichel- und Tränendrüsen können sich chronisch entzünden, was zu Trockenheit von Augen und Mund führt.
Da Rheuma eine Krankheit ist die sehr individuell verläuft sollte unbedingt ein Rheumatologe konsultiert werden. Es gibt Rheuma Symptome die nur ein erfahrener Arzt nach medizinischen Untersuchungen feststellen kann. Dazu gehört zum Beispiel ein verändertes Blutbild. Die typischen Veränderungen der Blutwerte bestehen aus einem Anstieg der Entzündungswerte im Blut, wie C-Reaktives-Protein und Blutsenkungsgeschwindigkeit, wegen einer Entzündungsanämie sinkt der Hämoglobinwert und im Blutserum können Rheumafaktoren (wie zum Beispiel Autoimmunantikörper) festgestellt werden.
Zu viel Wert kann aber nicht auf diese Blutwert gelegt werden, denn der Rheumafaktor ist nur bei ungefähr 80% der Rheumapatienten nachweisbar und kann auch bei anderen Krankheiten oder sogar bei gesunden Menschen vorliegen.
Die sichersten Symptome für eine Rheuma-Erkrankung sind Veränderung im Röntgenbild der Gelenke. Meistens sind erste Anzeichen in den Händen und Füssen erkennbar. Diese sind:
- Calciummangel im Knochen, auch gelenknahe Osteoporose genannt
- Mäusebissartige Knochendefekte der Gelenkflächen (so genannte Erosionen)
- Verschiebungen der Halswirbelkörper bei Mitbefall des Kopf- und Halsgelenks
Im Jahre 1987 hat das ACR (American College of Rheumatology) folgende Symptome für eine rheumatische Erkrankung festgelegt:
- Das Auftreten einer mindesten 60 minütigen Morgensteifigkeit der Gelenke für eine Dauer von mehr als sechs Wochen
- Das Auftreten von Arthritis in drei oder mehr Gelenkregionen für eine Dauer von mehr als 6 Wochen
- Arthritis an Hand- oder Fingergelenken für mehr als sechs Wochen
- Rheumaknoten
- Osteoporose und / oder Erosionen der Gelenkflächen
- Symmetrische Arthritis (Befall beidseitiger Gelenkregionen) für mehr als 6 Wochen
Um von Rheuma sprechen zu können müssen mindestens vier dieser Symptome auftreten, sonst handelt es sich um eine andere Erkrankung und nicht um Rheuma. Es lohnt sich in jedem Fall sich zuerst mit einem fachkundigen Arzt in Verbindung zu setzen und keine Selbstdiagnose durchzuführen.