Schwedenkräuter selber ansetzen
Schwedenkräuter sind ein traditionelle Mischung aus Kräutern und Alkohol. Sie können innerlich und äußerlich angewendet werden. Die getrockneten Kräuter können als Mischung in der Apotheke gekauft, aber auch selber zusammengemischt werden.
Wer die Kraft der Schwedenkräuter besonders intensiv nutzen möchte, sollte sich nach folgendem Rezept seinen eigenen Schwedenbitter ansetzten. Da die Kraft der Kräuter nur bei starker Sonneneinstrahlung bestens in den Alkohol übergeht, sollte der Ansatz in den warmen Sommermonaten durchgeführt werden.
Die Rezeptur der eigenen Schwedenkräuter
- 2 Gramm Sennesblätter
- 9 Gramm Zitwerwurzel
- 26 Gramm Wermut
- 2 Gramm Kampfer
- 13 Gramm Myrrhe
- 18 Gramm Kalmus
- 1 Gramm Safran
- 2 Gramm Bibergail
- 35 Gramm Muskatbohne
- 2 Gramm Tormentill
- 5 Gramm roter Ton
- 4 Gramm Eberwurzel
- 7 Gramm Kieselerde
- 5 Gramm Lärchenschwamm
- 7 Gramm Angelikawurzel
- 7 Gramm Enzianwurzel
- 18 Gramm Theriak venezian
- 2 Gramm Muskatblüte
Diese Mischung wird mit 2,5 Liter Doppelkorn angesetzt und muss etwa 14 Tage an einem sonnigen Ort ziehen. Damit die Kräuter gleichmäßig ihre Inhaltsstoffe an den Alkohol abgeben können, muss die Mischung täglich geschüttelt werden. Nach Ablauf der 14 Tage wird die Mischung mithilfe eines sauberen Moltontuches abgeseiht, in dunkle Flaschen gefüllt und an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahrt.
Die in der Apotheke erhältlichen Kräutermischungen wiegen in der Regel 200 Gramm und werden dementsprechend laut Rezept mit 2,8 Litern Doppelkorn angesetzt.
Die Verwendung der Schwedenkräuter
Der Ansatz der Schwedenkräuter kann äußerlich bei folgenden Beschwerden angewendet werden: Narben, Verletzungen, Schmerzen, Stichen, Hundebissen, Nagelbettentzündungen, Neurodermitis, Warzen, Fußschweiß, Akne, Verspannungen, Zerrungen, Gelenkentzündungen, Schwellungen, Cellulitis, Beulen, Sonnenbrand, Ödeme, Arthrose, Gicht und Rheuma.
Die Tinktur kann einfach mit einem sauberen Wattebausch oder einem Umschlag auf die betroffenen Stellen aufgebracht werden. Da die Tinktur sehr farbintensiv ist, sollte man darauf achten, dass keine Kleidung mit ihr in Berührung kommt. Die Flecken sind kaum wieder zu entfernen.
Innerlich angewendet wirkt die Schwedenkräutertinktur gegen: Gedächtnisschwäche, Abgespanntheit, Depressionen, Schlaflosigkeit, Nervosität, Unterleibsschmerzen, Zyklusstörungen, Appetitlosigkeit, Verstopfung, Übergewicht, Verdauungsstörungen, Leberschwäche, Übelkeit, Magenbeschwerden, Diabetes Mellitus, Koliken, Gallenschwäche, Halsschmerzen, Herzschwäche, Durchblutungsstörungen, Kreislaufschwäche, kalte Füße, Thrombose, Borreliose, Erkältungen, Zahnschmerzen, Grippe, Schwindel und Entzündungen.
Die Schwedenkräuter können als Kur, täglich ½ bis 1 Teelöffel vor dem Essen (am besten in einen Kräutertee gegeben), getrunken werden, oder bei akuten Erkrankungen über den Tag verteilt, vor und nach dem Essen, bis zu einer maximalen Tagesdosis von 3 TL genommen werden.
Alkoholiker, aber auch Schwangere und Kinder sollten vom Gebrauch der Schwedenkräuter wegen des Alkohols absehen. Ebenso sollte kontrolliert werden, ob unter Umständen eine Allergie gegen eine der aufgeführten Zutaten existiert.
Auch wenn Schwedenkräuter vielseitig bei der Behandlung der unterschiedlichsten Krankheiten einsetzbar sind, sollte der Besuch eines Arztes oder Heilpraktikers nicht außer Acht gelassen werden. Dies gilt vor allem, wenn Beschwerden nicht innerhalb eines kurzen Zeitraumes nachlassen.
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