Unterdrückst du den Harndrang? Das kann gefährlich werden!
Harndrang und keine Toilette in Sicht?
Wahrscheinlich kennst du das auch. Du hast im Büro mal wieder extrem viel Stress. So kommt es, dass du vergisst zu essen und zu trinken. Du vergisst sogar, auf die Toilette zu gehen und verdrängst deinen Harndrang. Irgendwann meldet sich dann deine Blase wieder. Und du musst sofort auf Toilette rennen. Rund sechs- bis siebenmal täglich müssen wir unsere Blase entleeren. Schieben wir das auf, so kann das gesundheitliche Probleme haben.
Die Blase ist ein Muskel
Zu viel Sport und deine Muskeln schmerzen. Ähnlich verhält es sich mit deiner Blase. Auch sie ist ein Muskel. Wird sie überstrapaziert, kann sie Schaden nehmen. Das geschieht zum Beispiel bei anhaltendem Harndrang. Wird das Entleeren zu lange und zu oft zurückgehalten, funktioniert dein Beckenboden nicht mehr richtig. Du verlierst dadurch die Kontrolle über deinen Urin, ihn zu halten und auszuscheiden. Schlimmstenfalls kommt es zur Inkontinenz. Bei Frauen ist diese übrigens sehr weit verbreitet – und das nicht nur im Alter. Auch junge Frauen können beispielsweise nach einer Geburt inkontinent werden.
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Schlimme Organschäden drohen
Das Ausscheidungssystem besteht nicht nur aus der Blase. Auch die Nieren nehmen eine Schlüsselrolle ein. Sie sammeln das Wasser aus dem Stoffwechsel, filtern Giftstoffe heraus und bereiten den Urin auf. Hältst du den Harndrang zu lange an, wandert dein Urin in der Harnröhre wieder zurück. Er wird sozusagen “zurücktransportiert”. Dabei kann es zu schwerwiegenden Infektionen kommen, die deine Nierenfunktion nachhaltig schädigen. Zudem wird dein elastisches Gewebe zunehmend geschädigt und durch Narbengewebe ersetzt. Dein gesamtes Ausscheidungssystem wird so beeinträchtigt – und das sogar dauerhaft.
Harnwegsinfektionen nehmen deutlich zu
Hattest du bereits eine Harnwegsinfektion? Dann weißt du, wie schmerzhaft das sein kann. Symptome sind Juckreiz, Brennen, Schmerzen im Beckenboden und schlimmstenfalls Blut im Urin sowie Fieber. Jede Minute denkst du, dass du sofort auf Toilette gehen musst. Der Harndrang hört einfach nicht auf. Das Dilemma ist: Durch zu langes Aufschieben des Harndrangs kann eine solche Infektion begünstigt werden. Denn über die Harnröhre können Bakterien in unseren Körper gelangen. Werden sie nicht wieder über den Urin ausgeschieden, vermehren sie sich ins Unendliche. “Alter” Urin ist also eine wahre Brutstätte für Bakterien.
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Das Gehirn vergisst den Harndrang
Jeden Tag strömen Millionen Informationen auf uns ein. Viele davon werden vom Gehirn nur unterbewusst wahrgenommen. Einige Körperfunktionen, zum Beispiel das Atmen, führen wir automatisch aus. Andere sind hingegen antrainiert. Hierzu gehört auch das Wasserlassen. Als Kleinkind lernen wir, unseren Harndrang einzuschätzen und zu wissen, wann es Zeit für den Toilettengang ist. Vermeidest du zu häufig, deine Blase zu entleeren, weitet sie sich. Sie sammelt mehr Urin, als sie eigentlich sollte. In der Folge dehnt sie sich unnatürlich aus. Das verwirrt das Gehirn. Denn das eigentliche Volumen für das Wasserlassen wurde überschritten. Du weißt nicht mehr, wann du tatsächlich auf die Toilette gehen solltest! Noch schlimmer ist, dass dieses Problem nicht umkehrbar ist. Eine geweitete Blase zieht sich nicht einfach wieder zusammen. Du wirst folglich zeitlebens unter einen gewissen Kontrollverlust leiden.
Koffein verstärkt den Harndrang zusätzlich
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Planst du eine lange Reise? Musst du zu einem wichtigen Meeting, das du nicht einfach verlassen kannst? Dann meide mindestens eine Stunde davor koffeinhaltige und alkoholische Getränke. Diese regen deinen Harndrang auf natürliche Weise an. Denn sie bewirken eine gewisse Dehydration des Körpers. Du lässt also mehr Urin als üblich. Auch Patienten mit Nieren- und Blasenproblemen sollten diese Getränke nur in Maßen, wenn überhaupt, genießen.
Hältst auch du den Toilettengang zu oft an? Oder kennst du jemanden, der das tut? Dann teile den Beitrag mit ihm. Informiere dein Umfeld über die Folgen des anhaltenden Harndrangs.
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